Venedig – eine Bond-Location der Superlative

Die traumhafte Kulisse über die Meerzufahrt kommt der im Film gleich

Jeder Bond Fan sollte sich überlegen, ob er den Urlaub nicht mal in Venedig verbringen möchte, denn die Stadt an der italienischen Adria ist eine der Bond-Locations schlechthin. Es spielten hier gleich drei 007-Filme, nämlich Liebesgrüße aus Moskau, Moonraker und Casino Royale. Es ist deshalb an einem Tag kaum zu schaffen, sich alle Szenerien anzusehen. Ich möchte euch hier einige vorstellen und ein paar Tipps geben.

Anfahrt mit dem Schiff

Ich beginne bei der Anfahrt, diese empfehle ich klar per Schiff auf dem Meeresweg. Im Hafen von Punta Sabbioni gibt es gute Parkmöglichkeiten und es gehen von dort aus regelmäßig Fahrten nach Venedig, diese dauern rund 30 Minuten und sind an sich schon ein kleines Highlight. Die Kulisse auf dem oben gezeigten Foto steht der im Film um nichts nach (ok, beim Film wurde vermutlich mittels Farbfilter ein wenig nachgeholfen).
Ein Strandurlaub am Lido de Jesolo mit einem Ausflug nach Venedig ist meiner Meinung nach also die perfekte Kombination. Wer am Gardasee Urlaub macht und einen Tagestrip plant, könnte Venedig evtl. auch günstig per Zug erreichen, ich habe hierzu bislang aber keine persönlichen Erfahrungen.

Szene aus Casino Royale als Bond und Vesper Venedig aufsuchen © DANJAQ, LLC, United Artists, Columbia Pictures

Wenn ihr an der zentralen Anlegestelle ausgestiegen seid, ist der Markusplatz davon nicht weit entfernt. Dort traf auch Bond in Moonraker ein. Wenn die Schlange vor dem Dom nicht zu lange ist, würde ich als Exkurs diesen übrigens auch von Innen besichtigen (keine Bond-Location aber sehenswert).

Aufgrund der Covid-Pandemie war hier am Markusplatz weniger los als sonst üblich
Bond bei der Ankunft am Markusplatz in Moonraker © Danjaq LLC, United Artists, MGM

Schnitzeljagd

Ich empfehle für den Trip nach Venedig auf jeden Fall bequemes Schuhwerk, die Stadt ist größer als man vielleicht erahnen könnte und die Bond-Szenen wurden teilweise in unterschiedlichen Stadtteilen gedreht. Der Weg über die vielen Treppen und kleinen Brücken machen den Trip also durchaus auch sportlich. Meine hier geschriebene Reihenfolge soll bitte keineswegs eine Empfehlung für die Reihenfolge des Trips sein. Bei diesem Artikel orientiere ich mich an der Chronologie in Moonraker und kehre abschließend wieder zu Casino Royale zurück.

Man sollte unbedingt eine Karte (Smartphone) verwenden und sich vorher Gedanken machen, was man gerne besichtigen möchte. Sonst läuft man hier schnell im Zickzack. Den sinnvollsten Weg habe ich tatsächlich selbst nicht raus gefunden. Gerade diese „Schnitzeljagd“ machte mir als 007-Fan in Venedig aber besonderen Spaß.

An der unten gezeigten Brücke am Palazzo Foscarini bin ich trotz Smartphone-Map mehrmals vorbei gelaufen bis ich sie realisiert habe. Man kommt hier als nicht Ortskundiger mit den vielen Namen der Kanäle, Plätze und Brücken schnell mal durcheinander. Die Mühe lohnte sich aber, der Ort ist nach rund 40 Jahren fast unverändert wie im Film.

Bond fährt in einer Gondel in Moonraker © Danjaq LLC, United Artists, MGM
Selbst nach rund 40 Jahren ist die Ponte Foscarini nahezu identisch mit der Szene im Film

Eine weitere bekannte Szene aus Moonraker ist, als bei der Verfolgungsjagd durch die Wasserstraßen eine Gondel mit einem verliebten Paar gekreuzt wird. Bond kommt gerade noch so vorbei, die Verfolger teilen mit ihrem Speedboot die Gondel dann in zwei Hälften. Der Ort lässt sich von einer gegenüber gelegenen Holzbrücke sehr gut besichtigen (Fondamenta de la Misericordia). Ich habe bei meinem Foto daher absichtlich das Holzgeländer nicht abgeschnitten.

Bond kam gerade noch vorbei, die Verfolger trennen die Gondel in zwei Teile © Danjaq LLC, United Artists, MGM
Auch dieser Drehort ist immer noch unverkennbar zur Film Szenerie. Lediglich die Ampel gibt es nicht mehr. Oder war diese nur für den Film montiert? Wer dies beantworten kann, schreibt es gerne in die Kommentare

In Moonraker geht es anschließend witzig weiter, als Bond mit seiner Gondel die Hovercraft-Funktion aktiviert und schließlich wieder am Markusplatz ankommt und dort für Aufsehen sorgt. Der Humor bei den Roger Moore Filmen war einfach ein anderer. Mir gefiel es.

Bond mit seiner Gadget-Gondel am Markusplatz, Szene aus Moonraker Danjaq LLC, United Artists, MGM
Der malerische Markusplatz bei Traumwetter. Bond fuhr mit seiner Gondel hier damals auf der linken Seite.

Eine Location – zwei Filme

Eine Besonderheit ist der Innenhof des Conservatorio de musica Benedetto Marcello. Dieser diente nämlich sowohl für Moonraker, als auch für Casino Royale als Kulisse. Der Zugang erfolgt etwas versteckt, der Hof selbst ist in der Regel abgesperrt, durch das Gitter ist aber trotzdem ein Einblick möglich.

Der Innenhof des Conservatorio de musica Benedetto Marcello
Szene aus Casino Royale, Daniel Craig findet Vesper im Innenhof © DANJAQ, LLC, United Artists, Columbia Pictures

Abschließend folgt noch eine relativ leicht zu findende Location. Der Hauseinsturz aus Casino Royale ist uns als 007-Fans vermutlich gut bekannt. Unweit der Rialto-Brücke (auf jeden Fall ansehen!) folgt der Rialto-Markt, auf der anderen Seite des Canale Grande ist hier nun die entsprechende Häuserzeile erkennbar. Den einstürzenden Palazzo gab es so in Wirklichkeit jedoch nicht, hier wurde im Film mit Modellen und CGI-Spezialeffekten gearbeitet. Die Innen-Szenen wurden übrigens in den Pinewood Studios gedreht.

Der einstürzende Palazzo in Casino Royale © DANJAQ, LLC, United Artists, Columbia Pictures
In Wirklichkeit sieht die Häuserzeile etwas anders aus, hier wurde im Film mit CGI und Modellen gearbeitet

Fazit

Venedig ist für mich ein Reisetipp der Superlative, besonders als Bond-Fan. Es gibt so viel zu sehen, der Flair der Stadt ist einfach unglaublich, dies lässt sich nur schwer mit Worten beschreiben oder gar nachvollziehen. Ich empfehle daher jedem, die Lagunenstadt selbst zu besuchen und auf sich wirken zu lassen. Die Schnitzeljagd nach Drehorten ist ein super spaßiges Abenteuer. Ladet also eure Kameras/Smartphone Akkus gut auf, packt bequeme Schuhe ein und geht selbst auf Erkundung.

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