Bond in Berlin – Hauptstadt der Spione

James Bond war in Octopussy auf seiner Mission in Berlin, als dieses noch in Ost und West geteilt war. Zahlreiche Agenten- und Spionagegeschichten erzählen aus dieser Stadt – auch echte. Die von der Presse manchmal betitelte Hauptstadt der Spione macht Berlin als Bond-Location daher besonders. Ich habe mir nun 40 Jahre später die Drehorte genau angesehen.
Start am Kurfürstendamm
An der bekannten Einkaufsstraße Kurfürstendamm geht es los, der Straßenzug sieht heute natürlich etwas moderner aus. Unverkennbar ist dabei die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche im Film zu sehen. Mein erstes Bild ist bezogen auf das Filmbild quasi oben rechts entstanden, mit Blickrichtung zur Kirche und Richtung Breitscheidplatz.

Bond beginnt zusammen mit M in der Straße Kurfürstendamm seine Fahrt auf der Rücksitzbank eines dunklen Mercedes. Hierbei wird er mit neuen Papieren ausgestattet um die innerdeutsche Grenze zu überqueren. Sie fahren dabei die besagte Straße jedoch Richtung Westen. Dies kann man durch die Heckscheibe des Mercedes ganz gut an der Kirche im Hintergrund und an dem kurzzeitig linkerhand auftauchenden Hotel am Zoo erkennen. Das Hotel erkennt man am besten in der Zeitlupe, beim Bild unten habe ich mich stattdessen aber entschieden lieber den gelben Stadtbus einzufangen: Diese sind witzigerweise auch heute noch gelb und oft Doppeldecker mit seitlicher Aufschrift (vgl. Foto ganz oben).

Ankunft bei Checkpoint Charlie
Die beiden kommen dann relativ schnell beim berühmten Grenzübergang Checkpoint Charlie an (obwohl sie eigentlich in die andere Richtung gefahren sind). Die heute ehemalige Grenzstation ist auch bei nicht-Bondfans ein Besuchermagnet und sollte bei keinem Berlin-Sight-Seeing fehlen. Das noch heute existierende Schild „Sie verlassen den amerikanischen Sektor“, auf das übrigens auch im Film gezoomt wird, lässt einen schon kurz innehalten. Das Grenzhäuschen ist ein gut gemachter Nachbau. Alleine schon durch diese Historie kann eine Bond-Location gar nicht authentischer sein.


Dort steigt Bond dann aus dem Mercedes und die Berlin Szenen sind eigentlich beendet. Anschließend sucht 007 einen Zirkus in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) auf, die Szenen wurden aber nicht dort gedreht.
Weiterer Berlin-Drehort: Avus und Hüttenweg
Doch es gibt noch einen weiteren Drehort in Berlin (der im Film aber wohl in Bayern spielen soll). Eine später im Film gezeigte Verfolgungsjagd wurde auf der Autobahn Avus und der Ausfahrt Hüttenweg aufgenommen.


Interessant sind dabei die Kennzeichen der Fahrzeuge: James‘ Alfa fährt mit dem bayerischen Kennzeichen BT (Bayreuth), die Polizeifahrzeuge mit N (Nürnberg). Die im Film vorkommende Ortschaft Feldstadt ist rein fiktiv, die Aufnahmen entstanden im Studio. Da von einem amerikanischen Stützpunkt die Rede ist, wäre aufgrund der Autokennzeichen die Gegend rundum den Truppenübungsplatz Grafenwöhr ebenso passend gewesen. Vielleicht hatte man sich bei den Filmaufnahmen zumindest daran orientiert.


Empfehlung: Das Deutsche Spionagemuseum
Insgesamt bin ich von meiner Berlin-Reise mehr als begeistert. Neben vielen tollen Restaurants und Sehenswürdigkeiten bietet keine andere Stadt diese Historie und diesen Hauch Agententhriller-Atmosphäre. Abschließend möchte ich für jeden Berlin-Trip noch eine Empfehlung geben: In der Nähe des Potsdamer Platzes befindet sich das Deutsche Spionagemuseum. Dieses ist wirklich absolut empfehlenswert. Ich hatte noch nie so viel Spaß in einem Museum. Auch James Bond wird hierbei thematisiert. Ich werde bei Gelegenheit noch einen extra Beitrag hierzu schreiben.
